Geschichte der Stranddiestel

Ende des 19.Jahrhunderts wurde die Stranddiestel als Schifferhaus erbaut. Meine Tante Magdalena von Walsleben führte das Kurhaus „Wenden“ (Bogislaw) und als sie 1916 den Berliner Pfarrer Heinrich Freiherr von Steinecker heiratete, verkaufte sie das Kurhaus weil es sich nicht „geziemte“. Sie erbaute das Nachbarhaus und wollte es unter dem alten Namen weiterführen, doch der neue Kurhausbesitzer duldete dies nicht und so kam sie auf den Namen „Café Namenlos“ das sie ebenfalls verkaufte.

Um 1918 erwarb sie die Stranddiestel, ein Feriendomizil für die Familie, Freunde, Gäste und Kinder der Berliner Gemeinde. In der Veranda hielt Onkel Heinz Gottesdienste, als es die Ahrenshooper Kirche noch nicht gab. Heute befindet sich am Schifferberg die berühmte Ahrenshooper Schifferkirche, sowie Häuser vieler bekannter Maler; diese werden auch in der Ahrenshooper Chronik von Herrn Schulz beschrieben.

Das Haus verfügt über interessante Gästebücher die in Vor- und Kriegszeiten nicht geführt wurden. In DDR-Zeiten wurde Wohnraum benötigt und Familien zugeteilt; diese vermieteten auch an Feriengäste. Schon in meiner Kindheit durfte ich hier mit meiner Familie bis zum Mauerbau schöne Ferientage verbringen. Durch den Fall der Mauer erbte ich das Haus in direkter Linie und restaurierte es 2003-2004 mit viel Liebe für unsere Gäste und uns.

Die Namensgebung der Wohnungen zeugt von der Geschichte des Hauses: Magdalena, Dank an Tante Mag. Wenden, in Bezug auf das ehemalige Kurhaus. Jutting, Dank meiner lieben Mutter Jutta. Atelier, Hommage an das Künstlerdorf und meinen Onkel, den Maler Themistokles von Eckenbrecher, der oft dort weilte. Heute wird die Stranddiestel von meiner Tochter geführt.

Ich hoffe, dass die Gäste der Stranddiestel viel Freude haben und sich die Gästebücher wieder füllen.